Zur Freigabe der beschlagnahmten Amflora-Ernte erklärt die Sprecherin für Ernährung und Landwirtschaft der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Christel Happach-Kasan:
Die Freigabe von 120 Tonnen der geernteten Amflora-Kartoffel war überfällig. Schon lange ist klar, dass die betroffene Charge nie mit der nicht zugelassenen Sorte Amadea in Berührung gekommen ist.
Allerdings werden 18 Tonnen der Ernte vernichtet. Es ist beunruhigend, dass die zuständige Stelle strafrechtliche Maßstäbe anlegt, wenn es um die Beurteilung geht, ob einwandfreie Feldfrüchte beseitigt werden sollen oder nicht. Weil nicht „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ festgestellt werden konnte, dass keine Vermischung mit anderen Sorten besteht, wird tabula rasa gemacht. Diese Reaktion ist überzogen und populistisch. Heutige Messmethoden erkennen selbst feinste Stäube. Bei
Messungen einen absoluten Nullwert zu verlangen, ist deshalb realitätsfremd.
Sorgen der Bevölkerung darf man nicht ignorieren. Genauso falsch ist es aber, sich von unbegründeten Ängsten leiten zu lassen. Das gilt für die Politik, aber auch für andere Meinungsführer. Für die Ablehnung der gentechnisch veränderten Kartoffel Amflora durch die evangelische Kirche in Mecklenburg-Vorpommern gibt es keinen guten Grund. Im Gegenteil sollten die Potentiale der Grünen Gentechnik genutzt werden können. Dazu gehört aber auch ein aufgeklärtes gesellschaftliches Klima. Die gegenwärtigen Aktionen und Äußerungen tragen dazu aber nicht bei, sondern schüren unnötig Ängste.
Büro Dr. Christel Happach-Kasan, MdB
Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion
für Ernährung und Landwirtschaft