Presseinformation | 10. November 2010
Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030
DIB hält Rohstoffwandel durch Bioökonomie für möglich
Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) befürwortet die nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 zur Nutzung biologischer Ressourcen. Als erste Regierung weltweit hat die Bundesregierung heute in Berlin ein Konzept vorgelegt, wie die Forschung für biobasiertes Wirtschaften in den kommenden sechs Jahren mit über 2 Milliarden Euro Fördermitteln ausgestattet werden soll. Die Entwicklungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion, die Bereitstellung alternativer Energieträger und eine Versorgung der Industrie mit nachwachsenden Rohstoffen werden dadurch nach Ansicht der DIB verbessert.
„Diese Chance sollten wir nutzen. Die Politik muss nun rasch Innovationshemmnisse für die Biotechnologie entlang der gesamten Wertschöpfungsketten beseitigen“, sagt DIB-Geschäftsführer Dr. Ricardo Gent. Ziel müsse es sein, international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Bioökonomie zu schaffen, die Rohstoffversorgung für die industrielle Biotechnologie verlässlich zu regeln, europäische Genehmigungsverfahren für gentechnisch veränderte Organismen und Produkte sowie deren Marktzugang erheblich zu beschleunigen und die Forschung steuerlich zu fördern.
Die technisch-wissenschaftliche Basis für eine Bioökonomie ist in Deutschland vorhanden: In nur zwei Jahrzehnten hat sich die Biotech-Branche mit rund 650 Unternehmen als Wirtschaftsfaktor etabliert. Daneben forschen nach Angaben der DIB über 200 öffentliche Einrichtungen intensiv an neuen bio- oder gentechnischen Verfahren. Gent betont, dass sich Biomasse zunehmend zu einer wichtigen Basis für biotechnische und chemische Verfahren entwickelt, um damit Arznei-, Nahrungs- und Futtermittel, Energie und Chemikalien herzustellen. „Wir brauchen Rahmenbedingungen, die ein Zusammenwirken der weißen, roten und grünen Biotechnologie ermöglichen. Wir hoffen, dass die neue Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 den Weg dafür freimacht“, so der DIB-Geschäftsführer.