Grüne Gentechnik für eine gesunde Ernährung in den ärmsten Ländern der Erde
Berlin, 16.10.2010
Zum Tag der Welternährung verteilt das Forum Grüne Vernunft e. V. Reis an die Besucher des Berliner Reichstages. Das Forum will mit der Aktion auf die Potenziale der Grünen Gentechnik im Kampf gegen Welthunger und Mangelernährung aufmerksam machen.
„Der Goldene Reis ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Grüne Gentechnik einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung drängender Probleme wie Mangelernährung leisten kann“ kommentiert Dr. Jens Katzek, Mitglied des FGV, die Aktion vor dem Reichstag.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) hungert weltweit fast eine Milliarde Menschen. Alle bisherigen Versuche, die Zahl der unterernährten Menschen nennenswert zu reduzieren, sind fehlgeschlagen. Durch die Unterversorgung mit Vitaminen wie Vitamin A und lebenswichtigen Spurenelementen bleiben vor allem Kinder in der Entwicklung zurück oder sind ernsthaft lebensgefährdet. Laut dem Welthunger-Index 2010 der Welthungerhilfe sterben weltweit täglich 6000 Kinder durch Mangelernährung.
Das Hauptnahrungsmittel vieler Menschen in Entwicklungsländern Asiens und Afrikas ist geschälter Reis. Er ist von Natur aus vitaminarm. Diese einseitige und vitaminarme Ernährung verursacht den so genannten „stillen Hunger“. So führt Vitamin A-Mangel zur Erblindung, verursacht Krankheiten und den frühen Tod tausender Menschen.
Bereits vor vielen Jahren ist es gelungen, mit Hilfe der Gentechnik Reissorten (Goldener Reis) zu züchten, die mehr Provitamin A produzieren. Beim Verzehr des Reises wird das Provitamin im Körper in Vitamin A umgewandelt. Erblindung und weitere Folgeerkrankungen werden vermieden. Die Kinder hätten dank solcher, nährstoffreicherer Grundnahrungsmittel, verbesserte Chancen, gesund aufzuwachsen.
„Es ist unmenschlich und ein Skandal, dass fortschrittsfeindliche Organisationen seit Jahren die Einführung und Nutzung des Goldenen Reises blockieren. Dieser Reis könnte Millionen Kindern das Leben retten“, erklärt die ebenfalls teilnehmende Bundestagsabgeordnete Dr. Christel Happach-Kasan. Dass der Reis auch mehr als zehn Jahren nach seiner Entwicklung nicht genutzt werden kann, ist ihrer Ansicht nach vor allem auf unverhältnismäßige Regulierungsverfahren und den Widerstand von Gentechnikgegnern zurückzuführen.
Im Gespräch mit den Menschen vor dem Reichstag machen die Mitglieder des FGV auch darauf aufmerksam, dass der Goldene Reis nur ein positives Beispiel von vielen ist. Die Forschungspipeline ist voll und viele spannende Projekte stehen in den Startlöchern, so z. B. trockenresistenter Mais oder gegen regional bedeutende Schädlinge resistente Pflanzen. „Das Forum Grüne Vernunft fordert deshalb Politik und Gesellschaft auf, sich einem sachlichen Dialog zur Grünen Gentechnik zu stellen und damit deren Potenziale im Kampf gegen den Welthunger nutzbar zu machen“, formuliert Dr. Uwe Schrader, der Vorsitzende des FGV, das Ziel dieser Aktion.