Der InnoPlanta e.V. und die Arbeitsgemeinschaft Innovative Landwirte bedauern sehr, dass es in diesem Jahr den Schaugarten Üplingen nicht geben wird.
„Der Schaugarten Üplingen ist einzigartig in Europa war in den vergangenen Jahren ein Anziehungspunkt für Tausende von Besuchern, die sich über neue Entwicklungen in der Pflanzenzucht informieren wollten. Um so bedauerlicher ist es, dass eine anhaltend gentechnikfeindliche Stimmungs- und Gesetzeslage und insbesondere die kriminellen Feldzerstörungen den Schaugarten Üplingen in diesem Jahr verhindern“, sagt Karl-Friedrich Kaufmann, Vorsitzender des InnoPlanta e.V. .
Gentechnisch verbesserte Pflanzen sind ein Erfolgsmodell – jedenfalls weltweit betrachtet. Im letzten Jahr bauten annähernd 17 Mio. Landwirte in 29 Ländern auf 160 Mio. Hektar Biotech-Pflanzen an, das sind 10% der weltweiten Agrarfläche.
Dabei geht es längst nicht mehr nur um Sojabohnen, Mais, Baumwolle und Raps. Inzwischen werden auch gentechnisch verbesserte Zuckerrüben, Papaya, Luzerne, Zucchini, Tomaten und Paprika angebaut. Bis 2015 werden voraussichtlich zehn weitere Länder mit einer landwirtschaftlichen Nutzung von Biotech-Pflanzen beginnen, z.B. von trockentolerantem Mais, der den Herausforderungen des Klimawandels angepasst ist, und vitaminangereichertem Golden Rice, der dem in Entwicklungsländern Asiens häufigen Vitamin-A-Mangel entgegenwirkt. Insbesondere auch für den Ökolandbau bietet die Gentechnik künftig attraktive Lösungen. Die Landwirte bauen diese Pflanzen an, weil sie damit bessere Einkommen erzielen und positive Beiträge zum Schutz der Umwelt leisten – z.B. durch den verringerten Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln.
Die Nutzung von BioTech-Pflanzen in Deutschland und Europa wird seit Jahren erschwert bzw. durch politisch motivierte Anbauverbote ganz blockiert. Jetzt ist auch die Forschung auf diesem Gebiet fast unmöglich geworden, da Feldversuche nicht mehr stattfinden können - eine Folge massiver Proteste und Kampagnen und eines wirtschafts- und wissenschaftsfeindlichen Klimas, das militante Gentechnikgegner und ihre politischen Freunde geschaffen haben.
„Kein Wunder, dass das weltgrößte Chemieunternehmen BASF seine Aktivitäten im Bereich der grünen Biotechnologie von Deutschland in die USA verlagert und deutsche Wissenschaftler ihre Feldversuche auf anderen Kontinenten durchführen bzw. gleich auswandern. Deutschland ist zum Exporteur einer Zukunftstechnologie geworden die hier erfunden wurde, verliert damit wichtige Zukunftsinvestitionen und vor allem hoch qualifizierte Arbeitsplätze. Parallel dazu importiert Deutschland mittlerweile in großem Stile Agrar-Rohstoffe auf Basis von BioTech-Pflanzen“, so Uwe Schrader, Geschäftsführer von InnoPlanta. 2050 sind weltweit mehr als 9 Mrd. Menschen zu ernähren. "Das ist mit einer romantisierend-rückwärtsgewandten Vorstellung von Landwirtschaft nicht zu leisten. Europa darf nicht auf Kosten der Entwicklungs- und Schwellenländer leben. Der Anbau von Biotech-Pflanzen ist zukunftsweisend und eine Chance für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft",
InnoPlanta ist überzeugt, dass auch in Deutschland und Europa ein Umdenkprozess einsetzen wird, denn die Vorteile der BioTech-Pflanzen werden immer offensichtlicher. „Der Schaugarten Üplingen, der in diesem Jahr leider seine Tore nicht öffnet, wird nach unserer Überzeugung in den nächsten Jahren in diesem Umdenkprozess eine wichtige Rolle spielen“, so Schrader abschließend.
Weitere Informationen unter: www.innoplanta.de
Die Arbeitsgemeinschaft Innovative Landwirte im InnoPlanta e.V. (InnoPlanta AGIL) ist ein Zusammenschluss von Landwirten und landwirtschaftlichen Unternehmen, die die Chancen und Potenziale der Pflanzenbiotechnologie nutzen wollen. InnoPlanta AGIL ist unter dem Dach des InnoPlanta e.V., einer Vereinigung zur Förderung und Nutzung der Pflanzenbiotechnologie, organisiert und steht bundesweit allen interessierten Landwirten offen.